Schauen wir uns aber erstmal die Gründe an, weswegen Hunde überhaupt an der Leine ziehen und warum die Leinenführigkeit zu einem täglichen Kampf wird.
Als Erstes der natürliche Zugtrieb:
Dieser Instinkt geht auf die Vorfahren unserer vierbeinigen Freunde zurück, die als Arbeitstiere und Jäger gezüchtet wurden. Das Ziehen an der Leine kann als Versuch des Hundes interpretiert werden, seine angeborenen Fähigkeiten auszuleben und Energie abzubauen.
Ein weiterer Grund kann “Neugier und Aufregung” sein:
Hunde sind von Natur aus neugierig und wollen die Welt um sich herum erkunden. Sie ziehen vorwärts, um neue Gerüche, Tiere oder Menschen zu entdecken. Für sie kann jeder Spaziergang ein aufregendes Abenteuer sein. Und dabei sind wir unserem kleinen Entdecker einfach viel zu langsam.
Die Anpassung an das langsame Geh-Tempo eines Menschen ist für den Hund nicht leicht und muss erst trainiert werden.
Was natürlich auch ein Faktor sein kann ist die Fehlende Führung:
In einigen Fällen kann ein Hund zuvor belohnt worden sein, wenn er an der Leine gezogen hat. Dieses Verhalten kann sich verstärken, da der Hund glaubt, dass es zu positiven Ergebnissen führt. Ein Hund, der keine klare Führung und Struktur von seinem Halter erhält, kann unsicher sein und versuchen, die Kontrolle zu übernehmen. In solchen Fällen kann das Ziehen an der Leine ein Ausdruck dieses Verhaltens sein.
Was bedeutet gute Leinenführigkeit?
Eine gute Leinenführung schafft eine positive Bindung zwischen dir und deinem Hund und stärkt das Vertrauen.
Es erleichtert gemeinsame Spaziergänge, da du sicher sein kannst, dass dein Hund deine Anweisungen versteht und befolgt. Darüber hinaus fördert eine ruhige Leinenführung das Wohlbefinden deines Hundes, da er nicht gestresst oder ängstlich ist.
Das gemeinsame Training zur Leinenführung stärkt auch die geistige und körperliche Gesundheit deines Hundes, indem es ihm Struktur und klare Regeln bietet.
Verbesserung der Leinenführigkeit
Wie kann man die Leinenführung genau verbessern?
Als Hundetrainer ist es wichtig, dass du den Hund an der Leine voll unter Kontrolle hast. Kein Hund geht von Natur aus super gut an der Leine mit, dazu benötigt es viel Übung.
Wie man das erlernt und welche Maßnahmen es dazu gibt, schauen wir uns jetzt im Detail an.
Training und Geduld
Eine der ersten und wesentlichen Maßnahmen sind Training und vor allem Geduld.
Beginne das Training in einer ruhigen Umgebung und arbeite an der Aufmerksamkeit deines Hundes. Geduld ist hierbei sehr entscheidend. Das Training sollte in kleinen Schritten erfolgen und positiv, aber konsequent gestaltet sein. Natürlich solltest du dir hier auch ein passendes Belohnungssystem überlegen.
Die richtige Ausrüstung
Auch die Wahl der richtigen Ausrüstung spielt eine wichtige Rolle. Ein gut sitzendes Geschirr oder ein Halsband in Kombination mit einer geeigneten Leine sind entscheidend für die Leinenführung beim Hund.
Einige Hundebesitzer bevorzugen Geschirre, da sie den Druck gleichmäßig verteilen und den Hals des Hundes schonen. Ein Geschirr gibt dem Hund dadurch allerdings auch mehr Spielraum. Hier muss man das von Hund zu Hund individuell ausprobieren.
Konsequenz bei dem Training der Leinenführigkeit
Wichtig ist die Konsequenz.
Ja, ein Hund kann süß sein, aber ohne einen roten Faden und Struktur wird er nicht folgen.
Sei konsequent in deinem Training und deinen Erwartungen. Jedes Mal, wenn der Hund zieht, bleibe stehen, bis die Leine locker ist, und setze den Spaziergang erst dann fort. Der Hund wird im Laufe der Zeit lernen, dass das Ziehen nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt.
Richtungswechsel
Der Richtungswechsel kann aber auch eine gute Maßnahme sein, den Hund anzuleiten.
Ändere die Richtung, wenn dein Hund zieht. Dies hilft, seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken und zeigt ihm, dass du die Führung übernimmst. Dies kann eine einfache, aber effektive Methode sein, um das Ziehen zu minimieren und die Leinenführung beim Hund zu verbessern.
Beobachte deinen Hund
Nicht zu vergessen ist die Körpersprache des Hundes, deswegen solltest du den Hund regelmäßig beobachten.
Achte auf die Körpersprache deines Hundes während des Spaziergangs. Wenn er angespannt ist und ständig nach vorne schaut, kann dies ein Zeichen für Aufregung oder Stress sein.
Versuche, seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, indem du dich interessanter machst als die Umgebung, auch hier kann ggf. ein Hilfsmittel wie ein Spielzeug oder ein Belohnungssystem helfen.
Auslastung
Und zu guter Letzt die Auslastung!
Ein müder Hund neigt dazu, weniger an der Leine zu ziehen. Sorge für ausreichende körperliche und geistige Auslastung, bevor du dich auf einen langen Spaziergang an der Leine begibst und die Leinenführigkeit zum Thema wird.
Spiele, Übungen und Rätsel können dazu beitragen, die Energie deines Hundes zu kanalisieren.
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