Parasiten beim Hund

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Parasiten

Parasiten beim Hund: Eine Übersicht

Der Hund ist oft ein Wirt für viele verschiedene Parasiten. Ein Befall mit äußeren oder inneren Parasiten kann für den Hund selbst, aber auch für Menschen oder andere Tiere im Haushalt problematisch sein. Je nach Parasit kann die Übertragung nämlich von Tier zu Tier oder sogar von Tier zu Mensch erfolgen.


Die wichtigsten Parasiten beim Hund

Ektoparasiten besiedeln die äußere Körperoberfläche des Hundes. Haut, Fell oder äußere Gehörgänge und rufen ganz unterschiedliche Symptome hervor. Der bekannteste Parasit ist hierbei wohl die Zecke. 

Parasiten beim Hund

Zecken

Die zu den Spinnentieren gehörenden Zecken ernähren sich vom Blut ihrer Wirtstiere. Sie sind dabei nicht sehr wählerisch und befallen neben Hunden auch andere Tierarten oder Menschen.
Um sich gegen diese Parasiten richtig vorzubereiten, sollte man einige Fakten berücksichtigen. 
Das Vorkommen von Zecken ist regional nicht zu bestimmen. Zecken können weltweit auftauchen. Bevorzugte Gebiete sind in der Regel Wälder, Felder, Weiden oder Wiesen. 
Dort lauern sie und warten auf ein vorbeikommendes Tier. Mit ihren speziellen Sensoren erkennen sie die Wärme und Bewegung deines Hundes und klettern dann auf das Fell. 
Sie suchen sich eine geeignete Stelle, um sich festzubeißen und Blut zu saugen, was mehrere Tage dauern kann. Zecken können dabei Krankheiten übertragen, daher ist es wichtig, Hunde regelmäßig auf Zecken zu überprüfen und Zeckenschutzmittel zu verwenden.

Und welche Arten kommen besonders häufig vor? 
Die häufigsten Zeckenarten bei Hunden sind der Gemeine Holzbock, die Braune Hundezecke und die Auwaldzecke. Diese Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Babesiose und FSME übertragen. Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund daher gründlich auf Zecken überprüfen. Um einem Zeckenbefall vorzubeugen, helfen Zeckenschutzmittel und eine saubere, gepflegte Umgebung.

Aber wann sind die Zecken besonders aktiv? 
Zecken sind vor allem von März bis Oktober aktiv, mit den meisten in Frühling und Herbst. Der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke findest du in dieser Zeit oft in der Natur, während die Braune Hundezecke auch in beheizten Räumen das ganze Jahr über aktiv sein kann. Temperaturen über 7–10 °C und hohe Luftfeuchtigkeit machen es den Zecken leichter, aktiv zu bleiben.

Diagnose von Zeckenbefall – Parasiten beim Hund
Visuelle Untersuchung: Schau dir das Fell deines Hundes nach jedem Spaziergang genau an, vor allem an den Ohren, im Nacken, in den Achselhöhlen und zwischen den Zehen. Zecken sind kleine, dunkle oder rotbraune Punkte. Wichtig sind aber auch Symptome bei möglichen Krankheiten:
Achte also auf Anzeichen wie Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder geschwollene Lymphknoten, die auf eine durch Zecken übertragene Krankheit hindeuten könnten. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund infiziert ist, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, der dann Tests wie Blutuntersuchungen durchführen kann.

Behandlung von Zeckenbefall
– Verwende eine spezielle Zeckenzange oder -haken, um die Zecke vorsichtig und vollständig zu entfernen. Das ist der erste Schritt der Erste Hilfe Maßnahme.
– Greife die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehe sie langsam heraus.
– Vermeide es, die Zecke zu quetschen, da dies Krankheitserreger in die Wunde freisetzen kann.
– Desinfiziere anschließend die Bissstelle.

Wenn jedoch Anzeichen einer Krankheit auftreten, gehts zum Tierarzt. Dieser wird entsprechende Behandlungen einleiten, wie zum Beispiel Antibiotika gegen Borreliose oder Antiparasitika gegen Babesiose. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung bei Parasiten beim Hund sind entscheidend für eine erfolgreiche Genesung.

Vorbeugung von Zeckenbefall
Dazu eigenen sich an erster Stelle Zeckenschutzmittel . Verwende Spot-On-Präparate, Zeckenhalsbänder oder orale Medikamente, die regelmäßig angewendet werden. Diese Mittel enthalten oft Wirkstoffe, die Zecken abwehren oder abtöten.

An regelmäßigen Kontrollen führt also kein Weg vorbei um Parasiten beim Hund zu vermeiden. Überprüfe den Hund also regelmäßig auf Zecken, besonders nach Aufenthalten in der Natur. Regelmäßiges Bürsten des Fells hilft, Zecken schnell zu entdecken.
Wichtig ist aber auch eine gute Umgebungspflege! Halte den Garten gepflegt, mähe das Gras regelmäßig und beseitige Laub und hohes Gestrüpp, um Zecken den Lebensraum zu entziehen. Vermeide außerdem Spaziergänge in dicht bewachsenen Gebieten während der Zeckensaison.

Auch eine Impfung kann Parasiten beim Hund und deren Auswirkungen verhindern. In Gebieten mit hohem Zeckenrisiko kann eine Impfung gegen FSME in Betracht gezogen werden. Sprich hier mit dem Tierarzt über mögliche Schutzmaßnahmen. Zeckenbisse können bei Hunden zu einer Vielzahl von Komplikationen führen, darunter Hautirritationen und allergische Reaktionen, die Rötungen und Juckreiz verursachen. 

Wenn eine Zecke nicht richtig entfernt wird, kann es an der Bissstelle zu Infektionen kommen. Zu den durch Zecken übertragenen Krankheiten gehören Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und Ehrlichiose.  Einige Zeckenarten können auch eine Zeckenparalyse auslösen. Dabei setzen sie Neurotoxine frei, die Lähmungen verursachen und lebensbedrohlich werden können. Bei starkem Zeckenbefall kann es außerdem durch den Blutverlust zu Anämie kommen.


Flöhe

Eine ganz andere Bedrohung für unsere Vierbeiner sind Flöhe.
Sie sind sprungstarke Insekten, die Hunde und andere Tiere weltweit befallen. Die erwachsenen Flöhe sitzen direkt auf dem Hund und saugen Blut. Die anderen Entwicklungsstadien finden sich in der Umgebung, wie auf der Hundedecke, in Teppichen, Polstern und Fußritzen.

Die Übertragung erfolgt meist von Hund zu Hund oder durch kontaminierte Umgebungen. Die häufigsten Arten sind der Hundefloh und der Katzenfloh. Flöhe sind das ganze Jahr aktiv und verursachen Juckreiz sowie Entzündungen an den Bissstellen. Zur Diagnose und Behandlung wird oft Flohkot aus dem Fell ausgekämmt. Um das Problem in den Griff zu bekommen, sollte der Hund und seine Umgebung mit speziellen Antiparasitika behandelt werden.

Auch präventive Maßnahmen wie Spot-On, Sprays, Tabletten oder Halsbänder helfen, einen Flohbefall zu verhindern.  Bei starken Befall kann es zu allergischen Reaktionen, bakteriellen Infektionen oder sogar zu Anämie kommen.


Läuse / Haarlinge

Ähnlich zu einem Flohbefall ist auch der Befall von Läusen. Jedoch sind sie bei Hunden hierzulande eher selten, treten aber in anderen Regionen wie Skandinavien häufiger auf. Diese Insekten saugen Blut und sind sehr wirtsspezifisch, was bedeutet, dass sie meist nur einen bestimmten Tierwirt befallen. 

Sie werden wie Flöhe auch von Hund zu Hund oder über kontaminierte Gegenstände übertragen und sind das ganze Jahr über aktiv. Symptome eines Befalls sind Juckreiz und lokale Entzündungsreaktionen an den Bissstellen. 

Zur Diagnose können Fellschäden, Nissen oder Läuse im Fell entdeckt werden. Die Behandlung erfolgt auch hier mit speziellen Antiparasitika, die auch bei Partnertieren angewendet werden sollten. 

Präventive Maßnahmen wie Spot-On, Sprays, Tabletten oder Halsbänder können ebenfalls helfen, einem Befall vorzubeugen. Ohne Behandlung kann es zu Sekundärinfektionen der Haut, Fellschäden oder bei starkem Befall sogar zu Anämie kommen.


Milben

Kleiner noch als Läuse sind Milben. Sie sind winzige Spinnentiere, die weltweit vorkommen und sich je nach Art von Hautschuppen, Haaren, Blut oder Körpersekreten von Wirtstieren ernähren. 

Häufige Arten wie die Herbstgrasmilbe, Haarbalgmilbe oder Ohrmilbe können ganzjährig oder saisonal aktiv sein und werden von Hund zu Hund, über Gegenstände oder im Gras übertragen. Typische Symptome eines Milbenbefalls sind starker Juckreiz, Haarausfall, Schuppenbildung und entzündliche Hautveränderungen. 

Die Diagnose erfolgt durch mikroskopische Untersuchungen von Haar-, Sekret- oder Hautproben. 

Zur Behandlung werden spezielle Wirkstoffe eingesetzt, die auch bei der Umgebung und bei Partnertieren angewendet werden sollten. Ohne Behandlung kann es zu schweren Hautschäden, Sekundärinfektionen oder Allergien kommen. Eine direkte Vorbeugung ist hier leider nicht möglich.


Würmer

Kommen wir nun zu den Endoparasiten. Sie leben in inneren Organen des Hundes und führen zu verschiedenen Symptomen bis hin zu schweren Erkrankungen. 

Ein klassisches Beispiel dafür sind Würmer. Zahlreiche Wurm-Arten benutzen Hunde als Wirtstiere. Die Übertragung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Der Befall kann unbemerkt bleiben, aber auch deutliche Gesundheitsprobleme verursachen.

Wir schauen uns darum hier die bekanntesten Arten an. 


Rundwürmer

Rundwürmer kommen weltweit bei Hunden vor und werden häufig über Eier oder Larven im Kot infizierter Tiere übertragen. 

Diese können sogar an Schuhen oder Kleidung haften und so verbreitet werden. Die häufigsten Arten sind Spulwürmer, Hakenwürmer und Peitschenwürmer. 

Bei erwachsenen Hunden verläuft ein Befall oft symptomlos, während Welpen unter Wachstumsstörungen, dickem Bauch, Anämie, blutigem Durchfall und Abmagerung leiden können. 

Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Wurmeiern oder -larven im Kot, und die Behandlung erfolgt mit spezifischen Entwurmungsmitteln. 

Eine vorbeugende Behandlung ist nicht möglich, der enge Kontakt kann sogar zur Übertragung auf Menschen führen, wobei vor allem Kinder betroffen sein können.


Bandwürmer

Auch Bandwürmer kommen weltweit vor und werden häufig über infizierte Flöhe oder Beutetiere wie Mäuse übertragen. 

Die häufigsten Arten sind der Gurkenkernbandwurm und der Fuchsbandwurm. Typische Symptome eines Befalls sind Juckreiz am Anus, Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen und Verstopfung. 

Die Diagnose erfolgt wie auch bei den Rundwürmern durch den Nachweis von Wurmeiern oder Wurmteilen im Kot. Die Behandlung wird mit spezifischen Entwurmungsmitteln durchgeführt. Eine vorbeugende Maßnahme ist hier die Behandlung gegen Flöhe. 

Während eine Übertragung auf Menschen auch hier möglich ist, kommt dies aber selten vor.


Lungenwürmer

Kommen wir zu den Lungenwürmern, sie sind weltweit verbreitet und werden durch infizierte Schnecken, kleine Beutetiere, oder kontaminiertes Wasser übertragen. 

Die häufigste Art, Angiostrongylus vasorum, befällt die Lungenarterien und die rechte Herzhälfte von Hunden. Symptome sind Husten, Lungenentzündung, Gerinnungsstörungen und allgemeine Schwäche. 

Die Diagnose erfolgt durch spezielle Kotuntersuchungen im Labor oder durch einen Bluttest. 

Eine Therapie mit speziellen Entwurmungsmitteln ist notwendig, und der Kontakt mit möglichen Überträgern sollte vermieden werden. Komplikationen wie plötzliche Todesfälle sind hier tatsächlich möglich.


Herzwürmer

Und dann gibts ja auch noch Herzwürmer. Sie kommen vor allem im Mittelmeerraum vor und werden durch Stechmücken übertragen, die die Larven ins Blut des Hundes bringen. 

Die häufigste Art, Dirofilaria immitis, verursacht ganzjährig Schäden an Herz- und Lungengewebe, was zu Husten, Atembeschwerden und schweren Gesundheitsproblemen führen kann. 

Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, Röntgen und Ultraschall des Herzens. Die Behandlung umfasst spezielle Entwurmungsmittel. Prävention ist durch Mückenschutz und regelmäßige Entwurmung nach Reisen in den Süden möglich. 

Unbehandelt können Herzwürmer aber schwere Organschäden und damit sogar den Tod verursachen.


Einzeller

Sie sind parasitäre Erreger, die bei Hunden weltweit vorkommen und verschiedene Krankheitsbilder auslösen, indem sie im Darm, Blut oder in Immunzellen leben. 

Die Übertragung erfolgt über den Kot infizierter Hunde, Stechmücken oder durch infizierte Zecken. Zu den häufigsten Arten gehören Giardien, Leishmanien, Babesien und Anaplasmen.

Typische Symptome sind blutig-schleimiger Durchfall und Erbrechen bei Giardiose, Haut- und Fellveränderungen sowie Fieber bei Leishmaniose, und Blutarmut sowie Immunschwäche bei Babesiose und Anaplasmose.

Die Diagnose erfolgt durch spezielle Testverfahren. Und die Behandlung ist oft langwierig oder dauerhaft mit spezifischen Medikamenten. Vorbeugen kann man durch konsequenten Zeckenschutz, um insbesondere Babesien und Anaplasmen zu vermeiden. 

Ohne Behandlung können chronische Erkrankungen und sogar Todesfälle durch Organschäden auftreten.

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