Gebrauchshundeprüfung: Alle wichtigen Infos

ZUM ABSCHNITT SPRINGEN

Die Gebrauchshundeprüfung ist eine spezielle Arbeitsprüfung für sportlich geführte Hunde. In dieser Leistungsprüfung für den Gebrauchshundesport können Hunde ihre Fähigkeiten in den Kategorien Fährtenarbeit, Gehorsam und Schutzdienst unter Beweis stellen.

Du hast einen sportlichen und lernwilligen Hund? Dann könnte die Teilnahme an der Gebrachshundeprüfung etwas für dich sein. Doch was genau versteht man eigentlich unter Gebrauchshundesport, wie sieht die Prüfung genau aus und welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Wir klären auf!

Infos zum Gebrauchshundesport

Der Gebrauchshundesport ist eine Hundesportart, die darauf abzielt, die Fähigkeiten von Hunden in verschiedenen praktischen Bereichen zu entwickeln.

Im Gegensatz zu rein ästhetischen oder auf Unterhaltung ausgerichteten Hundesportarten konzentriert sich der Gebrauchshundesport darauf, die natürlichen Fähigkeiten von Hunden zu nutzen und zu fördern, um bestimmte praktische Aufgaben zu erfüllen. Diese Sportart betont oft die Zusammenarbeit zwischen Hund und Halter sowie die Gehorsamkeit und die Fähigkeiten des Hundes.

Gebrauchshundeprüfung Schutzhund

Bereits seit 1902 wird der Gebrauchshundesport in Deutschland betrieben. Damals hieß es noch Schutzhundesport und es waren zunächst nur Polizeibeamte, welche Ihre Hunde in privaten Vereinen ausbildeten. Deshalb tragen noch Heute Vereine das Kürzel PHV in ihrem namen, was für Polizeihunde Sportverein steht.

Disziplinen im Gebrauchshundesport

Der Gebrauchshundesport dreht sich in erster Linie um um drei verschiedene Disziplinen, welche nach den Richtlinien der internationalen Prüfungsordnung für Gebrauchshunde (IGP) ausgebildet werden:

  • der Hund muss in der Lage sein, eine Fährt aufzuspüren und zu verfolgen (Fährtenarbeit)
  • der Hund muss seine Verteidigungsbereitschaft für sich und ihren Hundeführer im Schutzdienst zeigen
  • dabei muss der Hund natürlich absolut im Gehorsam stehen (Unterordnung)

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Aufbau der Gebrauchshundeprüfung

Auch wenn der genaue Aufbau der Gebrauchshundeprüfung kann je nach Land, Verband oder Organisation variieren kann, gibt es immer gemeinsame Elemente, die in allen Prüfungen vorkommen. Hier ist eine allgemeine Beschreibung des möglichen Aufbaus einer Gebrauchshundeprüfung:

Die Prüfung besteht normalerweise aus mehreren Disziplinen, die verschiedene Aspekte der Fähigkeiten und des Verhaltens des Hundes testen. Zu den häufigsten Disziplinen gehören Unterordnung, Fährtenarbeit und Schutzdienst.

Unterordnung

In der Disziplin der Unterordnung, einem zentralen Bestandteil der Gebrauchshundeprüfung, wird der Gehorsam des Hundes gegenüber den Anweisungen des Hundeführers auf die Probe gestellt. Dieser Abschnitt der Prüfung legt besonderen Fokus auf die enge Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer. Mehrere Übungen dienen dazu, die Kooperation, Aufmerksamkeit und Disziplin des Hundes zu demonstrieren.

Der Grundgehorsam bildet einen wesentlichen Teil der Unterordnung. Hierbei muss der Hund grundlegende Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Steh“ zuverlässig ausführen. Ebenso wird die Gehorsamkeit in der Leinenführigkeit geprüft, wobei der Hund korrekt an der Leine gehen sollte, ohne zu ziehen, ähnlich wie es in der Begleithundeprüfung geprüft wird.

Die Freifolge erfordert, dass der Hund ohne Leine in der Nähe des Hundeführers läuft. Hierbei muss er in einem definierten Abstand und im gleichen Tempo wie der Hundeführer bleiben, dabei aufmerksam dessen Anweisungen befolgen und sich an dessen Bewegungen orientieren.

Apportierübungen können Teil der Unterordnung sein, bei denen der Hund Gegenstände wie einen Apportel korrekt apportieren und abgeben muss. Dies dient nicht nur als Gehorsamsprüfung, sondern zeigt auch die Bereitschaft des Hundes zur Zusammenarbeit.

Positionswechselübungen erfordern, dass der Hund auf die Wechsel der Positionen des Hundeführers reagiert und die entsprechenden Positionen, beispielsweise „Fuß“ oder „Platz“, einnimmt.

Die Distanzkontrolle prüft die Fähigkeit des Hundes, auch auf Distanz die Befehle des Hundeführers zu befolgen. Diese Übungen betonen nicht nur die exakte Ausführung der Kommandos, sondern auch die allgemeine Bereitschaft des Hundes zur Kooperation und die effektive Kommunikation mit dem Hundeführer.

Ein überzeugender Gehorsam in der Unterordnung ist entscheidend für den Erfolg in der Gesamtbewertung der Gebrauchshundeprüfung.

 

Fährtenarbeit

Die Fährtenarbeit, die zweite zentrale Komponente der Gebrauchshundeprüfung, konzentriert sich auf die Fähigkeit des Hundes, Duftspuren zu verfolgen, und stellt sicher, dass er seine ausgeprägte Geruchssensibilität effektiv einsetzen kann. Im Kontext der Gebrauchshundeprüfung umfasst die Fährtenarbeit folgende Schlüsselelemente:

Die Fährtenlegung wird durch einen Prüfungsleiter oder Helfer durchgeführt, der eine Duftspur, auch als Fährte bezeichnet, für den Hund auslegt. Der Hund wird dann aufgefordert, die vorgelegte Fährte aufmerksam und präzise zu verfolgen.

Dabei ist es entscheidend, dass der Hund den Duftweg des Fährtenlegers genau wahrnimmt und darauf reagiert. Die Fährtenverfolgung zeigt nicht nur die olfaktorischen Fähigkeiten des Hundes, sondern auch seine Konzentrationsfähigkeit und seine Fähigkeit, den Anweisungen des Hundeführers zu folgen.

Die Prüfung besteht normalerweise aus mehreren Disziplinen, die verschiedene Aspekte der Fähigkeiten und des Verhaltens des Hundes testen. Zu den häufigsten Disziplinen gehören Unterordnung, Fährtenarbeit und Schutzdienst.

Schutzdienst

Schutzdienst klingt im ersten Moment etwas gefährlich. Der Begriff stammt aus der Diensthundeausbildung. Im Gebrauchshundesport geht es jedoch nicht darum, Hunde dazu auszubilden, Menschen anzugreifen oder zu verletzen. Beim Schutzdienst lernt der Hund, einen speziellen Schutzarm, der von einem Helfer getragen wird, als Beute zu betrachten. Trägt die Person den Schutzarm nicht, wird sie für den Hund völlig uninteressant sein.

Die Schutzdienst-Disziplin ist von entscheidender Bedeutung in der Gebrauchshundeprüfung, da sie die Fähigkeit des Hundes zur Kontrolle und Verteidigung unterstreicht. In diesem Abschnitt werden nicht nur die natürlichen Schutzinstinkte des Hundes geprüft, sondern auch seine Bereitschaft, auf die Anweisungen des Hundeführers zu reagieren.

Die Prüfung beginnt oft mit dem „Revieren“, wobei der Hund das Prüfungsgelände absucht und nach potenziellen Bedrohungen Ausschau hält, in diesem Fall einem Scheintäter. Diese Phase zeigt die Bereitschaft des Hundes, seinen Schutzinstinkt zu nutzen.

Im Anschluss wird der Hund aufgefordert, einen als Helfer agierenden Scheinangreifer zu stellen und zu verbellen. Anschließend muss er den Helfer bewachen und selbständig an der Flucht hindern. Hierbei ist es entscheidend, dass der Hund entschlossen und kontrolliert handelt, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Schutzdienstes ist der Transport von Gegenständen durch den Hund. Dies kann das Apportieren eines Beutels oder einer Ärmelattrappe umfassen. Der Hund muss dabei gehorsam und fokussiert auf die Anweisungen des Hundeführers agieren.

Der Schutzdienst in der Gebrauchshundeprüfung demonstriert nicht nur die Schutzqualitäten des Hundes, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer. Eine kontrollierte und präzise Ausführung der Aufgaben im Schutzdienst ist entscheidend für eine erfolgreiche Gebrauchshundeprüfung. Es wird dabei besonders darauf geachtet, dass der Hund Schutzinstinkte zeigt, aber gleichzeitig in der Lage ist, auf die Befehle des Hundeführers zu hören und seine Aggressionen unter Kontrolle zu halten.

Weitere Spezialisierungen im Gebrauchshundepsort

Ist die Gebrauchshundeprüfung bestanden, muss die Lernkurve für den Hund natürlich noch nicht zu Ende sein. Es können weitere Spezialisierungen erfolgen. Für besonders begabte Fährtenleser gibt es zum Beispiel auch noch die Fährtenhundprüfungen, welche IFH1, IFH2 und IGP-FH genannt werden.

Hier werden besonders anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der Fährtenarbeit gestellt. Der Hund muss zum Beispiel eine Fährte von mindestens 1800 Schritten verfolgen. Diese kann zusätzlich noch verschiedene Ablenkungen, wie zum Beispiel Fremdfährten oder Bogen enthalten. Für die sehr fortgeschrittenen Hunde im Fährtensport gibt es sogar Landes-, Verbands-, Deutsche- und Weltmeisterschaften.

Spürhund

Auch in den Disziplinen Gehorsamkeit und Schutzdienst können die Fähigkeiten des Hundes weiter vertieft werden. Hier gibt es neben der Gebrauchshundeprüfung zum Beispiel auch noch die reinen Gehorsamkeitsprüfungen BH und IBgH.

Was sind typische Gebrauchshunde?

In der Arbeit mit Gebrauchshunden haben sowohl die physischen als auch die charakterlichen Eigenschaften der Vierbeiner besondere Bedeutung. Denn Gebrauchshunde sollen vorrangig darauf ausgerichtet sein, ihre zugewiesenen Aufgaben zuverlässig zu erfüllen.

Zusätzlich ist von entscheidender Wichtigkeit, dass Gebrauchshunde eine hohe Lernbereitschaft zeigen und gehorsam sind. Nur dann ist an eine Gebrauchshundeprüfung überhaupt zu denken.

Typische Hunderassen für Gebrauchshunde

Der Deutsche Schäferhund ist eine der am häufigsten verwendeten Rassen im Gebrauchshundesport. Diese Hunde sind intelligent, gehorsam, arbeitsfreudig und vielseitig einsetzbar. Sie können sowohl in der Fährtenarbeit als auch im Schutzdienst exzellente Leistungen erbringen.

Der Malinois ist eine belgische Schäferhundvariante und wird ebenfalls oft im Gebrauchshundesport eingesetzt. Diese Hunde zeichnen sich durch ihre Energie, Intelligenz und Arbeitsfreude aus. Sie sind besonders für den Schutzdienst und die Fährtenarbeit geeignet.

Rottweiler sind kräftige und selbstbewusste Hunde, die oft im Gebrauchshundesport Verwendung finden. Sie sind bekannt für ihre Schutzinstinkte und ihre Fähigkeiten im Gehorsamstraining.

Dobermänner sind intelligente, wachsame und gut trainierbare Hunde. Sie eignen sich gut für den Gehorsam und können auch im Schutzdienst gute Leistungen erbringen.

Belgischer Schäferhund (Tervueren, Groenendael, Laekenois): Neben dem Malinois werden auch andere Varianten des Belgischen Schäferhunds im Gebrauchshundesport eingesetzt. Jede Variante hat ihre eigenen Stärken, aber sie sind alle bekannt für ihre Intelligenz und Vielseitigkeit.

Diese Hunde sind energiegeladen, klug und gehorsam. Sie können in verschiedenen Disziplinen des Gebrauchshundesports erfolgreich sein.

Mit ausgeprägtem Schutzinstinkt, Intelligenz und Arbeitsfreude, eine Rasse, die ebenfalls erfolgreich im Gebrauchshundesport agieren kann.

Fazit zum Gebrauchshundesport

Die Gebrauchshundeprüfung ist darauf ausgerichtet, die natürlichen Anlagen und Triebe des Hundes zu fördern und zu nutzen. Die Fähigkeiten des Hundes, insbesondere sein ausgeprägter Geruchssinn in der Fährtenarbeit, sein Meutetrieb in der Unterordnung und seine Schutzneigung im Schutzdienst, werden in den verschiedenen Disziplinen gezielt gefördert.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer steht im Mittelpunkt, und der Sport bietet dem gut veranlagten Hund die Möglichkeit, seine Fähigkeiten in einem kontrollierten und strukturierten Umfeld auszuleben. Besonders im Schutzdienst, wo über Beute gearbeitet wird, kann der Hund Freude an der Ausführung seiner natürlichen Schutzinstinkte empfinden.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Gebrauchshundesport nicht nur eine sportliche Betätigung ist, sondern auch eine Form der Ausbildung und Sozialisierung für Hunde darstellt. Die richtige Anleitung und ein respektvoller Umgang mit dem Hund sind entscheidend, um die positiven Aspekte des Gebrauchshundesports zu betonen und sicherzustellen, dass der Hund und sein Halter gleichermaßen davon profitieren.

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