Das Deckentraining
Das Trainieren des Hundes zum Einnehmen einer Ruheposition auf einer Decke ist nicht nur hilfreich für unterwegs, sondern kann unruhigen oder nervösen Vierbeinern auch zuhause dazu verhelfen, zur Ruhe zu kommen.
Die Decke signalisiert einen sicheren Ort, an dem der Hund entspannen darf.
Bevor du mit dem Training beginnst, stelle sicher, dass du die richtigen Hilfsmittel dazu organisierst. Am besten wären dafür:
– Eine Decke oder Matte, auf der der Hund bequem liegen kann
– Sowie ein Halsband bzw. Brustgeschirr und eine kurze Führleine
und auf jeden Fall auch ein Vorrat an Leckerchen zur Belohnung des Hundes.
Signalwörter
Wichtig für dieses Deckentraining sind natürlich auch die richtigen Signalwörter. Im Laufe der Übung wird ein spezielles Signalwort eingeführt, wie etwa „Decke“ oder „Matte“, mit dem der Hund auf seinen Ruheplatz geschickt werden soll.
Ungeeignet ist aber das Wort „Platz“, da dieses im Training des Grundgehorsams in der Regel das Ablegen in einer bestimmten Position herbeiführen soll.
Außerdem wird das Liegen auf der Decke immer mit einem bestimmten Signalwort beendet, damit der Hund lernt, dass er die Decke nicht von alleine verlassen darf. Im Deckentraining des Grundgehorsams wird ein solches „Auflöse-Kommando“ zum Beenden einer Übung bereits eingeführt.
Nie sollte das Schicken auf die Decke allerdings als Strafe für eine unerwünschte Verhaltensweise benutzt werden – der Befehl „Decke“ muss für den Hund immer positiv assoziiert bleiben, damit er sich dort sicher fühlt und entspannt ablegen kann.
Die Durchführung der Übung
Als Erstes gilt es, die Decke als Zielobjekt einzuführen.
Die Decke wird ausschließlich für diese Übung an einem ruhigen Platz ausgelegt.
Zunächst wird ohne Signalwort gearbeitet.
Der Hundehalter führt den Hund entweder durch das Vorhalten eines Leckerchens oder lockt ihn durch klopfende Handbewegungen auf die Decke.
In dem Moment, wo der Hund die Decke betritt, wird er sofort mit Leckerchen und verbalem Lob belohnt. Diese Übung wird mehrmals wiederholt, bis der Vierbeiner beim Anblick der Decke oder beim Klopfen mit der Hand bestenfalls von alleine drauf läuft.
Ganz wichtig ist aber, dass die Belohnung immer unmittelbar erfolgen muss und nicht erst, wenn der Hund die Decke bereits wieder verlassen hat.
Die Signalwörter richtig im Deckentraining einsetzen
Nun kann die Übung mit dem Signalwort verstärkt werden. Bevor der Hund zur Decke gelockt wird, ertönt das Kommando „Decke“, danach wird der Hund sofort mit Klopfen oder vorgehaltenem Leckerchen auf die Decke gebracht und dort belohnt. Nach mehreren Übungsfolgen wird der Vierbeiner das Signalwort mit dem Ziel verknüpfen und schließlich sofort zur Decke eilen.
Hier kann man auch schon anfangen, die Belohnung des Hundes zeitlich etwas hinauszuzögern – er soll lernen, dass er auf der Decke auch verweilen soll. Anfangs dauert es nur 1-2 Sekunden bis zum Leckerchen, dann immer länger. Wichtig ist es, den Hund immer nur auf der Decke zu belohnen – verlässt er den Platz, muss die Übung wiederholt werden.
Je länger die Pausen vor dem Lob werden, desto eher nimmt der Hund schließlich von alleine eine bequemere Haltung ein. Sobald das passiert, wird er wieder sofort ausgiebig gelobt und belohnt, ohne ihn jedoch von der Decke zu entlassen. Solange er liegen bleibt, kann gerne in kurzen Zeitabständen belohnt werden.
Deckentraining auflösen
Als letztes schauen wir uns nun an, wie wir die Übung auflösen!
Mit dem Auflöse-Kommando wird der Vierbeiner dann von der Decke weggeführt. Auf keinen Fall sollte der Hund aus Distanz von der Decke weg gerufen werden, denn er muss lernen, dass er diesen Platz nur mit seinem Menschen verlassen darf. Nach Übungsende wird die Decke dann sofort weggeräumt.
Auch in diesem Stadium braucht es viele Wiederholungen, bevor der Hund alle gewünschten Ziele der Übung richtig verstehen und verknüpfen kann: Also…
– Beim Kommando „Decke“ auf die Decke eilen.
– Auf der Decke warten und es sich bequem machen.
– und schließlich nur nach Auflöse-Kommando die Decke wieder verlassen.
Distanz erhöhen
Nachdem das Deckentraining mehrfach erfolgreich bestritten wurde, fängt man an, die Distanz zwischen dem Hund bzw. dem Deckenbereich zu erhöhen.
Erst wenn der Hund die Decke als Zielobjekt erkennt und sich gerne darauf ablegt, wird langsam an der Distanz gearbeitet. Zunächst sollte man sich kurz vom auf der Decke liegenden Hund abwenden. Bleibt er ruhig liegen, erhält er wieder eine kleine Belohnung und wird auch ruhig gelobt.
Nach mehreren Übungseinheiten kann man die Distanz langsam steigern: Zunächst nur ein Schritt, dann zwei und so weiter. Hält der Hund das schlecht aus, kann er sicherheitshalber dabei angeleint werden. Die Leine sollte dabei so bemessen sein, dass der Vierbeiner entspannt liegen kann, aber ein Aufstehen oder gar Verlassen der Decke schwierig ist.
Mit viel Geduld und sehr vielen kurzen Übungseinheiten lernt der Hund schließlich, dass die Decke ihm Sicherheit gibt und er sich darauf ganz entspannt ablegen kann, bis sein Mensch ihn von dort wieder abholt.
Üben unter Ablenkung
Jetzt wo der Hund auch bei erhöhter Distanz ruhig auf der Decke liegen bleibt, gilt es noch das Üben unter Ablenkung zu trainieren, damit der Vierbeiner das Ablegen auf seiner Decke später auch in für ihn unbekannten Situationen sicher aushält.
Für den Anfang reicht es bereits, wenn der Hundehalter sich ungewohnt verhält, beispielsweise hüpft oder mit den Armen rudert. Auch das kurzfristige Verlassen des Sichtbereichs des Hundes oder das Schließen einer Zimmertür sind neu für den Hund. Mit Hilfe der Leine kann auch verhindert werden, dass er die Decke ohne Erlaubnis verlässt.
Je sicherer der Hund das Decken-Kommando beherrscht, desto mehr Alltagsablenkungen können in die Übungen eingebaut werden. Je größer das Ablenkungspotential, desto geringer muss anfangs die Distanz zwischen Hund und Mensch wieder gehalten werden, um rechtzeitig eingreifen und den Vierbeiner immer wieder belohnen zu können.
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