Der Jagdtrieb beim Hund: Ursachen, Auswirkungen und Lösungsansätze

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Jagdtrieb beim Hund

Der Jagdtrieb ist ein angeborenes Verhalten, das bei vielen Hunden ausgeprägt ist. Er ist eng mit der Geschichte der Hunde als Jäger und Arbeitstiere verbunden. Der Jagdtrieb kann jedoch zu Herausforderungen führen, insbesondere in einer urbanen Umgebung, wo das Jagdverhalten unerwünscht ist. In diesem Artikel werden wir den Jagdtrieb beim Hund ausführlich betrachten. Dabei gehen wir sowohl auf seine Ursachen als auch auf verschiedene Ansätze zur Kontrolle und zur Förderung eines harmonischen Zusammenlebens zwischen Mensch und Hund ein.

Ursachen des Jagdtriebs

Der Jagdtrieb ist in den Genen aller Hunderassen fest verankert. Hunde sind domestizierte Raubtiere. In der Natur würde der Jagdtrieb des Hundes sein Überleben sichern. Auch in den Anfängen der Domestizierung unterstützten die meisten Hunde den Menschen bei der Jagd. Und viele tun es bis heute als Jagdhunde von Jägern und Förstern. Dieses instinktive Verhalten des Hundes hat über die Jahrtausende hinweg überlebt und kann heute noch bei unseren Haustieren beobachtet werden.

Die Hauptursachen für den Jagdtrieb sind:

Genetische Veranlagung:

Bestimmte Hunderassen wurden speziell für die Jagd gezüchtet, und ihre genetische Veranlagung zur Jagd ist ausgeprägter. Dazu gehören Terrier, Pointer, Retriever und Windhunde.

Instinkt und Neugier:

Selbst Hunde, die nicht zu jagdlichen Rassen gehören, haben oft einen angeborenen Drang, sich zu bewegen, zu erkunden und ihre Umgebung zu untersuchen. Dieser Drang kann in die Jagd umgeleitet werden.

Spielverhalten:

Das Spielverhalten von Hunden ist oft von jagdlichen Elementen geprägt. Das Verfolgen eines Balls oder Spielzeugs kann für den Hund ein ähnlicher Instinkt sein wie die Verfolgung von Beute.

Auswirkungen des Jagdtriebs

Der Jagdtrieb kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Zusammenleben mit dem Hund haben. Wichtig ist, dir bewusst zu machen, dass jeder Hund grundsätzlich einen Jagdtrieb hat. Bei manchen Hunden ist er einfach mehr und bei manchen weniger ausgeprägt. Wenn man lernt, den Jagdtrieb beim Hund zu kontrollieren, kann man ihn in für uns produktive Bahnen lenken, selbst wenn man den Hund nicht für die richtige Jagd verwenden möchte.

Hier sind ein paar Beispiele für eine positive Ausnutzung des Jagdtriebs.

Positive Aspekte für den Jagdtrieb

In vielen Fällen kann der Jagdtrieb beim Hund als Motivation für Aktivitäten wie Agility, Hundesport oder Such- und Ballspiele genutzt werden. Diese Aktivitäten bieten eine sinnvolle und unterhaltsame Möglichkeit, den Jagdinstinkt auszuleben und bedeuten Spaß für Hund und Halter.

Auch beim Spiel mit anderen Hunden ist der Jagdtrieb ein wichtiger Faktor. Kurz gesagt: Der Jagdtrieb ist Identität des Hundes.

Negative Aspekte für den Jagdtrieb beim Hund

Gerät der Jagdtrieb des Hundes außer Kontrolle, kann dies jedoch zu unerwünschtem Verhalten führen und negative Folgen für uns nachziehen.

Hunde können zum Beispiel sich selbst oder andere Tiere gefährden, wenn sie unbeaufsichtigt jagen. Der Hund könnte vor ein Auto oder ein Fahrrad laufen oder ein Tier reißen. Zerstörung von Gartenpflanzen, übermäßiges Bellen und Schwierigkeiten beim Abrufen des Hundes sind weitere Probleme, die durch einen stark ausgeprägten und unkontrollierten Jagdtrieb verursacht werden können.

Jeder Hundehalter eines Hundes mit stärker ausgeprägtem Jagdtrieb sollte Strategien beherrschen, welche ihm dabei helfen, den Jagdtrieb beim Hund zu kontrollieren und in die richtigen Bahnen zu lenken.

Anzeichen eines starken Jagdtriebs

Um zu lernen, wie du den Jagdtrieb deines Hundes kontrollieren kannst, ist wichtig, die Anzeichen eines starken Jagdtriebs bei deinem Hund zu erkennen. Nur so kannst du im Ernstfall rechtzeitig einschreiten. Hier sind ein paar Anzeichen dafür, dass dein Hund gerade seinen Jagdtrieb auslebt.

Fixation: Ein Hund mit starkem Jagdtrieb kann fixiert auf bewegliche Objekte wie Vögel, Katzen oder Hasen sein. Er ignoriert möglicherweise alle Befehle oder Ablenkungen in dieser Situation.

Verfolgung: Der Hund kann dazu neigen, Beute zu verfolgen, sei es real oder in Form von Spielzeug. Dies kann zu gefährlichen Situationen führen, insbesondere im Straßenverkehr.

Unruhe und Aufregung: Ein Hund mit starkem Jagdtrieb kann sich leicht erregen und unruhig werden, wenn er Beutetiere oder Bewegung wahrnimmt.

Schwierigkeiten beim Gehorsam: Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb können Schwierigkeiten haben, Gehorsamsbefehlen nachzukommen, insbesondere wenn sie in jagdlich reizvoller Umgebung sind.

Jagdtrieb vom Hund kontrollieren

Die Kontrolle des Jagdtriebs ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Hund und seine Umgebung sicher sind. Sei dir bewusst, dass es in der Natur des Hundes liegt, Beutetiere zu jagen. Diese angeborene Verhaltensweise zu ändern, ist nicht leicht für den Hund und muss über längere Zeit trainiert werden.

Hier sind einige Ansätze zur Kontrolle des Jagdtriebs:

Impulskontrolle Ein Schlüssel zur Kontrolle des Jagdtriebs deines Hundes ist die Impulskontrolle. Diese kannst du ebenfalls mit Spielzeugen üben, zum Beispiel mit einem Ball oder einer Reizangel. Der Hund darf nur spielerisch jagen, wenn du es ihm erlaubst und muss auf dein Stoppsignal aufhören.

Gehorsamkeitstraining: Ein gezieltes Training kann dazu beitragen, den Jagdtrieb in akzeptable Bahnen zu lenken. Das Abrufen und die Konzentration auf den Hundehalter sind zum Beispiel wichtige Fähigkeiten, die erlernt werden sollten. Der Jagdtrieb eines Hundes, der sich gut abrufen lässt, ist um einiges leichter zu kontrollieren. Ein guter Messwert für einen gehorsamen Hund ist die Begleithundeprüfung.

Leinenführigkeit: Das Führen an der Leine kann in Situationen mit hohem Jagdreiz hilfreich sein. Dies ermöglicht dem Halter die volle Kontrolle über den Hund.

Ablenkung: Durch Bereitstellung von Spielzeugen oder gezielten Aktivitäten kann der Jagdtrieb in einem kontrollierten Rahmen befriedigt und damit abgelenkt werden. Dies ist viel besser, als den Jagdtrieb einfach nur ganz zu unterbinden. Suchspiele oder Apportieren können den Hund auslasten und eine Alternative zur Jagd bieten.

Umgebungskontrolle: Die Umgebung des Hundes kann angepasst werden, um den Kontakt zu potenziellen Beutetieren vorerst zu minimieren. Ein sicher eingezäunter Garten kann im Training helfen. Das Training kann dann Schritt für Schritt in ablenkungsreichere Umgebungen verlegt werden.

Professionelle Hilfe: Wenn der Jagdtrieb deines Hundes schwer kontrollierbar ist und zu gefährlichem Verhalten führt, kann es ratsam sein, professionelle Hilfe von einem Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten in Anspruch zu nehmen. Diese Experten können individuelle Lösungen und Trainingspläne entwickeln, um den Jagdtrieb deines Hundes zu managen.

Fazit Jagdtrieb Hund

Der Jagdtrieb beim Hund ist ein natürlicher Instinkt, der von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Es ist wichtig, diesen Instinkt zu verstehen und angemessen zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass der Hund und seine Umgebung sicher sind. Mit geeignetem Training, Umgebungskontrolle und positiver Verstärkung können wir den Jagdtrieb unseres Hundes in positive Bahnen lenken und ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen.

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